Wandern auf dem RHeinsteig vom 05. bis 08. Mai 2016 mit Dietmar Weimer

Grenzenlos auf dem RheinsteigDie Wandergruppe Grenzenlos im Heimatverein Mastholte zog es bei der diesjährigen Frühjahrswanderung zum Mittelrheintal, auf den rechtsrheinisch, durch Täler und über Höhen verlaufenden Rheinsteig. Geführt wurde die Gruppe von einem orts-, geschichts- und allgemein sachkundigen und sehr engagierten Wanderführer aus der Region, der die Wanderer auch schon vor vier Jahren durch den Soonwald geführt hat.Die Wanderung begann in Johannisberg mit dem ersten Ziel Schloss Johannisberg. Zum Schloss gehören 35 Hektar Weinanbaufläche, auf der ausschließlich Riesling angebaut und zu Spitzenweine verarbeitet wird, die zum Teil zu bekannte deutsche Markensekte weiter veredelt werden. Weiter ging es auf dem Rheinsteig zum Kloster Marienthal, zur Abtei St. Hildegard und zum Niederwalddenkmal, dann durch die Weinberge runter nach Rüdesheim, wo die Wanderer für drei Nächte Quartier gebucht hatten.
Die zweite Etappe begann am Niederwalddenkmal. Dieses Monument ist eines von über zwanzig Nationaldenkmäler in Deutschland, die im 19. Jahrhundert nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der anschließenden Gründung des Deutschen Kaiserreiches gebaut wurden. Weiter ging die Tour zur Rossel, eine künstliche Ruine, von der man einen grandiosen Blick ins Rheintal und auf das Binger Loch hat, durch die Zauberhöhle, dann mit der Seilbahn runter nach Assmannshausen und auf dem Premiumwanderweg weiter nach Lorch. Zwischendurch hatte ein Metzger im Weinberg zur Stärkung ein Wingertimbiss vorbereitet, zu dem natürlich auch Rheinwein gehörte. In Lorch brachte die Fähre die Wandersleute auf die linksrheinische Seite. Und nach dem Abendessen führte ein Nachtwächter die Urlauber durch Oberwesel. Neben dem Nachtwächter traten an entsprechenden Orten noch andere historische Figuren in Aktion. Oberwesel war gerade dabei das Mittelalterliche Spectaculum vorzubereiten.Am nächsten Tag führte die Wanderung von Lorch nach Kaub. Immer wieder die traumhaften Aussichten ins Mittelrheintal mit seinen 65 Burgen und Schlössern. Diese Anlagen entstanden bis auf wenige Ausnahmen vom 12. bis ins 14. Jahrhundert. Zunächst entstanden die Burgen zur Gebietssicherung. Später entdeckten die Fürsten den Zoll als Einnahmequelle. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen verloren die Festungen ihre strategische Bedeutung und viele wurden dem Verfall
preisgegeben. Im Dreißigjährigen Krieg wurden viele zerstört. Die endgültige Zerstörung fast aller Burgen besorgten dann die Truppen Ludwig des XIV. Doch mit dem Aufkommen der Rheinromantik im 19. Jahrhundert wurden viele Burgen neu aufgebaut.Die dritte Tour endete mit einer Besichtigung der Burg Pfalzgrafenstein auf der Insel Falkenau, wo Blüchers Truppen 1814 den Rhein überquerten.Die Etappe von Kaub nach St. Garshausen gilt als die Königsetappe des Rheinsteigs. Sie ist die längste und gleichzeitig die anspruchsvollste Etappe und sie ist prall gefüllt mit erstklassigen Aussichten. Weil die Heimfahrt zeitlich zu berücksichtigen war, hat der Wanderführer die Strecke um den ersten Aufstieg und den letzten Abstieg gekürzt, sodass die Gruppe auf jeden Fall die Loreley erleben konnte.Vier sonnige Tage in dem seit 2002 in die Liste der UNESCO aufgenommene Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, mit seinen beeindruckenden Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen in der mittleren Etage platzierten Burgen beiderseits des Rheins.